Das historische Merenberg

Der Marktflecken Merenberg mit ca. 1.500 Einwohnern (Ortsteil Merenberg) blickt auf eine lange, interessante Geschichte zurück. Urkundlich bereits als Rittersitz im Jahr 1129 erwähnt, wurden 1290 sogar Stadtrechte verliehen, die jedoch Anfang des 19. Jahrhunderts verloren gingen.

Grafen von Merenberg gingen aus der 1868 geschlossenen Ehe des Prinzen Nikolaus von Nassau (1832 - 1905) und der Tochter des Russischen Dichters Alexander Puschkin, Natalie (1836 -1913) hervor. In dieser Namensgebung, mit der sich ein Nassauer Fürst an die ältesten Ursprünge seines Hauses erinnerte, spiegelt sich die Ausdruckskraft der alten Burgruine, mit der die Geschichte von Merenberg untrennbar verbunden ist.

Das Wahrzeichen des Ortsteiles Merenberg die „Burgruine Merenberg“ liegt hoch über dem Dorf auf einem Basaltkegel. Der weithin sichtbare runde Bergfried, eine Ecke des dreistöckigen Palas und Reste von Außenmauern bzw. Kellern sind erhalten geblieben. Merenberg entwickelte sich als Siedlung um die gleichnamige, von den Herren von Merenberg erbaute und seit 1129 urkundlich belegte Burg Merenberg.  Weiterhin zu nennen ist die St. Jakobskirche, besser bekannt unter der Bezeichnung Appenkirche. Die Appenkirche steht auf dem Friedhof im Ortsteil Merenberg. In ihrem Bereich lag die im Spätmittelalter unter dem Einfluss der Merenberger Neugründung wüst gewordene Dorfsiedlung Appenkirchen. Seit dem späten 16. Jahrhundert dient sie als Kapelle des umliegenden Friedhofs, dessen älteren Teil eine gebrochen verlaufende Ringmauer umgibt. Die Entstehungszeit der Kirche ist unbekannt und wohl um 1200 anzusetzen. Im direkten Umfeld der Appenkirche wurde im Jahre 2011 eine Glocke für den Friedhof des Ortsteiles Merenberg aufgestellt. Die Glocke wurde in Passau gegossen.

Neben dem Wahrzeichen der Gemeinde ist auch der alte Ortskern des Ortsteiles Merenberg besonders sehenswert.

Hier ist der westliche Torturm bzw. das Westtor der ehemaligen, um 1300 errichteten Stadtbefestigung in der Kirchstraße zu nennen. Die ursprünglich offene Innenseite des Schalenturmes wurde 1664 beim Einbau der Türmerstuben mit Fachwerk geschlossen. Im Durchgang spitzbogiges Außentor und Blendbögen. Das nördlich angefügte Wohnhaus lehnt sich an ein Stück der Mauer. Der Torturm ist ein markantes Denkmal der Stadtrechtsgeschichte von Merenberg.      

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die St. Antonius Kirche in der Kirchstraße. Für das Jahr 1296  ist die Stiftung einer Marienkapelle belegt. Sie kann mit den östlichen Bauteilen, vor allem mit Sakristei und ihren zweiteiligen Kreuzgratgewölbe, in Verbindung gebracht werden. Vergrößerungen erfolgten 1601 und 1719, als der Turm errichtet wurde, der seit 1819 wieder niedriger ist, daher massig wirkt und einen klassizistischen Abschluss hat. Chor und Langhaus besitzen eine flache Holztonnendecke. Den Innenraum bestimmt der barocke Orgelprospekt auf der Empore.

Im alten Ortskern stehen viele weitere Kulturdenkmäler.